Alternative Bodenbeläge für den Wohnraum

Der Häuselbauer von heute ist anspruchsvoll geworden, man will heute was besonderes, natürlich auch beim Boden. Parkett, Laminat- und Fliesenboden sind so oft eher eine Notlösung, weil es an Alternativen mangelt. Eigentlich kann von mangeln keine Rede sein, es gibt nämlich einige Bodensysteme, die neben einer tollen modernen Optik auch noch mit Fugenfreiheit, leichter Reinigung, guter Haltbarkeit und manchmal sogar interessantem Preis locken, nur kennen muss man sie erst mal. Man findet sich nicht im Möbelhaus sondern muss sich schon ganz gezielt auf die Suche begeben um an einen alternatievn Boden zu kommen, mit Internet sollte es aber heute auch kein Problem mehr sein einen Anbieter in der Nähe ausfindig zu machen. Ich zähle hier einige Böden die ich bei meiner Recherche gefunden habe auf. Ich habe keinen dieser Böden gelegt und nur wenige in Natur gesehen. Ich gebe also nur wieder was man so nach mehrtägiger Internetrecherche und einigen Telefonaten rausfindet. Diese Sammlung soll dem Interessenten das Finden der möglichen Aternativen erleichtern, es gilt dann noch selbst Vor- und Nachteile ordentlich abzuwägen. Alle genannten Preise sind Richtpreise die stark nach Auftragsgröße etc. variieren können. Es sind Preise die mir von Anbietern telefonisch genannt wurden (ohne Baustellenbesichtigung oder konkretes Angebot)

geschliffener Estrich / geschliffener Beton

Eine Variante aus dem Industriebereich. Man schleift den Estrich glatt und versiegelt ihn. Im Wohnbereich geschieht dies meist mit Ölen. Auf ausreichende Estrichqualität muss geachtet werden. Ein Estrich wie von meinem Anbieter gefordert ist um ca. 10 Euro/m2 teurer. Es können auch Färbungen oder gröbere Körnungen eingebracht werden. Danach kann das ganze so lange geschliffen werden, dass die gröberen Körner sichtbar werden, wodurch ein Terrazzoeffekt entsteht. Schleifen, vor- und nachbehandeln liegt bei nochmal ca 50 Euro/m2. Um die Optik etwas edler zu machen können auch vorher noch verschiedene Spachtelungen aufgebracht werden. Die Optik ist generell recht industriell, was mancher ja mag. Pflege ist notwendig (ölen, einlassen etc.), es dürfte Probleme mit Fleckenbildung im Küchenbereich etc. geben.

Bei gschliffenem Beton sind größere Betsnadteile enthalten, was beim Schleifen auf Terrazzoeffekt anders aussieht. Es ist allerdings ein grundlegend anderer Bodenaufbau nötig. Wer eine thermisch aktivierte Bodenplatte etc. vor hat kann aber auch das andenken, wer „normal“ baut hat diese Alternative eher nicht.

Link:
http://www.dyckerhoff-weiss.de/

Epoxidharzbeschichtungen

(auch unter Epoxydharz (mit i und y) googeln) Diese Beschichtungen werden von fast allen großen Bauchemiebetrieben erzeugt und von spezialisierten Malerbetrieben aufgetragen. Das Harz wird gestrichen oder gespachtelt und kann mit färbigen Plättchen eingefärbt werden. Durch Einstreuen von Sand etc. können auch rauhe Oberflächen realisiert werden. Farblich sind traumhafte im gesamten Wohnbereich fugenfreie Böden möglich. Von einfärbig bis verschiedene Texturen (zb. ähnlich der Schwammtechnik beim Malen etc.) ist vieles möglich. Im Prinzip ist Epoxidharz auch für den Heimwerker zu machen, allerdings sollte man wissen was man tut und Anleitungen etc sind nicht so einfach zu bekommen. Im Industriebereich wird das Ganze für wenige Euro / m2 angeboten. Im Wohnbereich wird leider kräftig zugelangt. So muss man auch für diesen Boden gut 80 Euro/m2 rechnen, allerdings in guter Qualität mit sämtlichen Randanschlüssen etc. Die Beschichtung kann auch auf Wände aufgetragen werden, es können (bei entsprechenden baulichen Voraussetzungen) z.B. auch fugenfreie Duschen gemacht werden. Die Stärke beträgt nur ca 2mm und auch ein Auftrag auf alte Fliesen ist u.U. möglich, was die Sache für Sanierungen sehr interessant macht. Ich hab leider keine vernünftige Aussage finden können wie problematisch Epoxidharz von der statischen Aufladung etc. ist. Baubiologen werden damit vermutlich ein Problem haben.

Terrazzo

Der Mercedes unter den Böden. Man hat ihn schon zu Omas Zeiten gemacht. Mit grossem Erfolg. Ich glaube es gibt keinen ordentlich gemamchten Terrazzoboden, der jemals kaputt wurde. Zwischenzeitig kam er aus der Mode, weil er immensen Arbeitszeitaufwand bedeutet(e) (Wurden anscheinend Terrazzoböden früher alle händisch geschliffen. Geh doch mal auf die Strasse, und versuche sie so lange zu schleifen bis sie galtt ist, dann kann man sich das besser vorstellen 😉 . Heute wird eine Masse aus Steinen und einem Bindemittel aufgetragen und danach glatt geschliffen. Es ergeben sich optisch recht variable Böden mit herausregenden Eigenschaften und ebensolchem Preis 🙁

Gußasfalt

Erzeugbar ab 6mm Auftragsstärke. Teilweise werden diese auch anstatt eines Estrichs gelegt. Erreicht sofort seine Endhärte ohne Einbringen von Wasser. Wird im Wohnbereich dann geschliffen und ist so optisch sehr variabel. Dampf- und Wasserdicht. Wunderschöne Oberflächen möglich. Fußbodenheizung nur mit Kupferrohr.

Links:

Gussasfalt.at
Bituterrazzo

Quarzsteinteppich

Ein genialer Boden für praktisch alle Anwendungsbereich ist der Quarzsteinteppich. Dezeit sind sie recht modern auf öffentlichen Terrassen etc. Es handelt sich um sehr kleine relativ runde Quarzsteinchen, die mit Epoxidharz aufgespachtelt werden. Je nach Steinsortierung sind alle Farben möglich. Der Boden wird innen wie aussen verwendet und sieht toll aus. Prinzipiell ist er offenporig, kann aber auch versiegelt werden, so dass er wasserundurchlässig wird. Man kann Unebenheiten ausgleichen und ab einer gewissen Stärke wird er sogar selbsttargend, so dass er anscheinend im Kiesbett „gelegt“ werden kann. (Allerdings wird er dann wohl alleine auf Grund des Materialverbrauchs ziemlich teurer.)

Das Beste daran ist, das Ganze gibts sogar für Heimwerker zum Selbsteinbau.

Links:
http://www.steinteppich.info/

Linoleum

Wie Terrazzo gibts Linoleum schon ewig und ist leider zwischendurch völlig in Vergessenheit geraten. Grund ist sicher auch, dass viele den Unterschied zwischen Linoleum und PVC ncht kennen. Linoleum ist ein 100% Naturprodukt mit allen Eigenschaften die man sich von einem Boden wünschen kann. Gemacht wird das irgendwie aus Leinöl und Flachs und Gesteinsmehl oder so. Es gibt es als Bahnenware. Diese üblicherweise 2 Meter breiten Bahnen sollten an den Nahtstellen mit einem Faden den man schmelzen kann verbinden, wobei ich keine Ahnung hab ob das heimwerkertauglich ist. Einfacher zu legen sind die Paneele, bei denen das ganze auf einem Holzträger aufgebracht ist und den man wie einen Parkettboden mit Click System legt. Preis ca. 30 Euro/m2 ohne Verlegen. Die Bahnenware ist billiger (ca. 20 Euro)

Weitere Links:

http://pandomo.at/


  1. Wolle

    Trotz allem bleibt Holz DAS Material für den Küchenboden. Die gemütliche Ausstrahlung eines Holzbodens ist durch kein anderes Material zu schlagen, und leicht pflegbar ist er im Prinzip ja auch. Alle paar Jahre abschleifen, gut, das muss wohl sein. Aber es lohnt sich.

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  2. Birgit

    Da muss ich dir absolut recht geben.Außerdem hat Holzboden eine natürliche und super gemütliche Ausstrahlung in der Küche.Für mich gibt es da auch keine Alternative! Liebe Grüße Birgit

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