Sandige Geschichte

In meinem Garten steht ein alter Rammfilter-Brunnen, Wasser zieht man mit einer „elektrischen Sprühflasche“ (Saugpumpe mit 500 W Motor). Das Saugrohr ist mit Eisenablagerungen zu 2/3 verstopft, und steht nur ~ 2-2,5 m in nassem Sand. Ich entscheide den alten Brunnen zu lassen. Die Pumpe saugt 0,7 m3/h Wasser. Nicht schlecht.

Bodenstruktur in meinem Garten ist mir ungefahr bekannt: 0,5 m Mutterbden (aufgetragen?), bis 1,8-2 m Sand (fest, aufgetragen aus Bau von Teltower Kanal), bis 4-5m Mittelsand mit wenig Grobsand, bis 6-7 m Kies, bis 7-9 m Kies mit Grobsand.So sieht die Oberflächenschicht aus

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Mutterboden ist mit Spaten entfernt und zum Obstplatz zur Weiternutzung gebracht

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Darunter ist halb-weich der Übergang zum aufgeschütteten Sand.

Das Dreinbein steht. Oben zusammengeschraubt. Die Winde zu befestigen – ist relativ schwer, aber allein möglich.

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5 Minuten bis zur vollen Einrichtung:

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Die Bohrkonstruktion ist voll funktionsbereit. Bohrwerkzeuge sind üblich (klassisch): Dreibock, elektrische chinesische Winde, Spiralbohrer Durchm. 150 mm mit Antrieb von Zementrührer (auch chinesich), Plunscher Durchm. 100 mm und Kiespumpe (selbst gebaut) Durchm. 90 mm. Dazu kommt ein Behälter für Proben, kleine Schlosser-Werkzeuge, Glühbirne und Fotokamera.

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Winde mit Tragkraft 300 kg.

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Bohrantrieb (1400 Watt,schwer zu halten bei schnellem Bohren).

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Für die Arbeit verlege ich Strom bis zur Bohrstelle. Mit Hilfe vom Nachbarn kommt der Dreibock in Arbeitsposition. Erste Fortschritte sind leicht gemacht – der elektrische Antrieb von Zement-Rührer bohrt schnell.

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Der Spiralbohrer mit 150 mm Durchm. von Dolmar passt für Hand- und Maschinenbohren. Die Winde zieht Werkzeug hoch. Bis 50 cm Reste von dunkelgrauem Mutterboden, dann weisser Sand (künstlich aufgetragen)….halbfeucht. Noch kein Wasser.

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erreichte Tiefe ~ 1,6 m.

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1,8 m

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Das Bohrgut. Alles bis zum Wasserspiegel ist leicht gebohrt.

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Proben

Ab ~3,8 m ist wasserführende Schicht. Es geht weiter mit einem Mantelrohr aus Stahl. Absolut sicher. Verbindungen mit Trapezgewinde. Das nächste Foto zeigt den nassen Anfang.

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Die Schelle ist 40 kg schwer, aber geeignet zur Benützung mit einem Autokran.Meine alten Versuche waren teilweise nicht efolgreich wegen der Benützung von PVC-Material.Eisenrohre haben ~ 127 Aussendurchmesser und 110 cm Innendurchmesser, das ist genug für Brunnenrohr bis DN80, auch mit Kiesschüttung.

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Alle Gewinde am Mantelrohr müssen geschmiert werden.Das erste Eisenrohr (~3,2 m) ist kürzer, als die Strecke von der Oberfläche bis zum Wasser. Dann schraube ich das zweite Rohr ein (~2,6 m) und senke die ganze Säule ab. Weiter es geht mit Plunschen. Das Eisenrohr rutscht nach unten mit jedem Plunsch. Es reicht auf der Rohr-Schelle zu stehen. Ich benutze Werkzeug mit 100 mm Durchm. und ~1,3 m Länge.

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Das nächste Rohr. Die Säule ist nicht 100% senkrecht, was aber keinen Einfluss auf den Erfolg hat.

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Bohrstelle von fern.

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Kiespumpe mit Durchm. 90 mm (Selbstbau).

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Erster Bohrtag beendet. Insgesamt 7 m rausgeholt zum Tagesende.

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Fertig. Insgesamt 7,85 m. Klarpumpen mit Membro 1800.

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Wasser am Ende.

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Erste Probe.

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Sand vom letzten Meter.

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Benutzte Werkzeuge.

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Bohrloch ist fertig und gesichert.

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1 von mehrere Schutzmittel.

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Ich brauche meine Hände für weitere Bohrungen.


  1. W.Kukuk

    Hallo
    suche Trapezgewinde für 2″ Rohr, kannst mir eine Adresse
    geben? Danke

    Antworten
  2. sepp s

    Hallo ist das Öl Mineralöl ,nicht gerade gut für den Brunnenbau .Wasserverschmutzung möglich !

    Antworten
  3. Gundolf

    Hallo,

    Sehr interessanter Bericht.

    Du schreibst: „Der Spiralbohrer mit 150 mm Durchm. von Dolmar passt für Hand- und Maschinenbohren.“

    Da ich einen reinen Nutzgarten ohne Strom- und Wasseranschluß habe, verwende ich einen Handbohrer Marke Baumarkt. Bei 3,20m ist Schluß weil der Bohrer nichts taugt.
    Wie kann man denn den Dolmar Spiralborer 150mm mit der Hand betreiben ?
    Habe keinen Anbieter gefunden der den „Dolmar“ als Handborer anbietet.

    Gruß Gundolf

    Antworten

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