Brunnenbau einer Profifirma

Für den Betrieb einer Grundwasserwärmepumpe hab ich mich entschlossen eine Profifirma an den Bau den Brunnens ranzulassen. Ich brauche 3000 Liter Wasser / Stunde und das zuverlässig und sauber, das ist einfach keine Sache mehr für einen Selbstbauversuch. (Es gibt Wärmepumpen, die mit Selbstbaubrunnen betrieben werden, ist aber nix für mich.) Natürlich möchte ich im Vergleich hier zeigen, wie das bei Profis aussieht.

1. Antransport & Aufbau

Die 2 Mann starke Mannschaft kommt mit beeindruckendem Gerät. Ein grosser LKW mit Anhänger und ein Pritschenwagen mit grossem Anhänger. Im Vergleich zu meinem Handbohrer schon etwas aufwändiger. Die Gerätschaft besteht aus Bohrrohren, Bohrgestänge, einem selbstfahrenden Raupenbohrgerät und einem Kompressor in der größe eines Wohnwagens. Es wird alles aufgestellt und zusammengebaut. Dauer ca. 1 Stunde

2. Bohren

Die Bohrung selbst verläuft fast etwas unspektakulär. Rohr für Rohr wird versenkt. Durch einen dicken Schlauch wird etwas Borhgut ausgespuckt, der Rest fällt neben dem Bohrloch vom Bohrer etc. Die 15 Meter sind in ca. 30-40 Minuten erledigt.Das Bohrgestänge ist nach wenigen Minuten wieder zerlegt.

3. Brunnenrohr einsetzen

Sumpfrohr, Filterrohr und Brunnenvollrohr werden Stück für Stück verschraubt und versenkt. Danach wird, das Bohrrohr gezogen. Im Bereich des Filterrohrs wird vorher Filterkies eingebracht um die Filterschicht rund um den Filter herzustellen. Danach wird seitlich Bentonit eingeleert um das Bohrloch nach oben dicht zu machen. Insgesamt dauert das ganze keine Stunde.

4. Sauberspülen & Mengenmessung

Das erste Sauberspülen erfolgt mit Druckluft (der unhandliche Kompressor hat ja genug davon). Es wird Druckluft eingeblasen, wodurch oben aus dem Brunnenrohr das Wasser mit rauskommt. Nachdem das Wasser optisch sauber ist (nach ca. 10 Minuten) wird noch mit einer Pumpe ca 15 Minuten gespült. Dabei wird auch eine Mengenmessung durchgeführt. Dabei wird gemessen wie weit bei voller Pumpenleistung der Wasserstand im Rohr abfällt und daraus läßt sich die Leistung des Brunnens errechnen. Nachdem ich in sehr wasserreicher Gegend wohne fällt der Wasserstand aber keinen cm ab, also Wasser genug und keine Rechnerei.

Während dem Sauberspülen wurde bereits das Gerät abgebaut und verladen. So ist das gut eingespielte 2 Mann Team nach sage und schreibe 4,5 Stunden wieder weg. Hinterlassen wird ein tadelloser 150mm Brunnenrohr, das bis in 15 Meter Tiefe versenkt ist.

Der Schacht wird voraussichtlich nächste Woche mit dem Bagger versetzt. Bericht folgt.

Vergleich Handbohren & Firma

Eigentlich soll es hier ja um Selbermachen gehen. Ich hab aus oben genannten Gründen und aus massivem Zeitmangel beschlossen, dass ein Profi meinen Brunnen herstellt. Das ganze hat aber auch einen stolzen Preis. Für einen Gartenbrunnen würde ich also bei meinen Bodenverhältnissen nach wie vor Selberbauen in Erwägung ziehen. Mit einigen Tricks (Filterrohr mit aufgeklebtem Kies und verschiessen des Sumpfrohrs unten mit Bentonit hat man dadurch nicht mal qualitative Nachteile. Wunder bewirken also auch die Profis keine. Selbermachen ist durchaus eine Alternative !!! Trotzdem ein beeindruckendes Erebnis !


  1. Paul Kersten

    Super interessanter Beitrag. Ich möchte selber gerne einen Brunnen in meinem Garten haben und bin nun am recherchieren, wie ich diesen Wunsch am besten realisieren kann. Das ganze 3000 Liter Wasser / Stunde, zuverlässig und sauber gebraucht werden, hätte ich nicht gedacht. Ich stimme Ihnen zu, das ist einfach keine Sache für einen Selbstbauversuch. Toll das du den Prozess nicht nur beschrieben, sondern auch in Form von Fotos gezeigt hast. Jetzt werde ich mich wohl auch auf die Suche nach einem Unternehmen für Brunnenbau machen.

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Was meinst du ???

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