Barrierefreiheit ist das Modell für die Zukunft

Hauseigentümer kommen immer irgendwann an den Punkt, an dem sie sich für oder gegen einen barrierefreien Ausbau entscheiden müssen. Je nach Lebensplanung wollen schließlich die meisten nach Möglichkeit den Lebensabend in den eigenen vier Wänden und nicht etwa im Heim verbringen. Dabei lautet oft die entscheidende Frage: Sanierung oder Neubau?. Es gibt einige Möglichkeiten eine Wohneinheit barrierefrei und im Alter nutzbar zu machen.

Bedarf an altersgerechten Wohnungen steigt

© Hemera Technologies/AbleStock.com/Thinkstock
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Durch den demographischen Wandel, der nicht nur in Österreich, sondern in ganz Europa zu einem Problem geworden ist, und die gestiegene Lebenserwartung wollen immer mehr alte Menschen in barrierefreier Umgebung leben. Das heißt, dass eine Investition in altersgerechte Wohnmöglichkeit in jedem Fall eine sinnvolle Investition in die Zukunft ist, egal ob die Wohnung einmal selber benützen, vermieten oder verkaufen wird. Den Prognosen des österreichischen Instituts für Familienforschung zufolge wird sich die Bevölkerung bis 2075 um rund 700.000 Einwohner verringern. Die Geburten je tausend Einwohner sollen bis dahin auf 7,7 von derzeit 8,9 sinken.

Bester Zeitpunkt für einen Umbau

Man kann von einer barrierefreien Wohnung schon vor dem Rentenalter profitieren. Denn dann kommt man beispielsweise leichter mit dem sperrigen Kinderwagen durch die Räume und kann sich bei einer Beinverletzung frei in den eigenen vier W‰nden bewegen. Will man neu bauen, muss noch nicht alles sofort barrierefrei gestaltet werden. Man sollte aber gute Grundvoraussetzungen schaffen. Doch alles erst im Ernstfall in einem Schritt umzubauen, kann eine enorme finanzielle Belastung darstellen. Wer sich nicht zutraut, die Kosten für einen Umbau im Alter zu stemmen, der kann auch jetzt schon einige Änderungen vornehmen. Denn momentan fördert der Staat Umbaumaflnahmen im privaten Bereich. Je nach Bundesland können die Höhe und die Art der Förderung dabei variieren.

Barrierefrei (Um-)Bauen: Ein Auszug der wichtigsten Maßnahmen

  • Der Boden und die Türschwellen sollten ebenerdig sein.
  • Ein Treppenlift erleichtert das Wechseln zwischen den Stockwerken. Diese Liste sind in fast allen Varianten zu haben, trotzdem erleichtert natürlich eine ausreichend grosse, nicht zu steile oder auch einläufige Treppe den späteren Einbau.
  • Die Türenbreite sollte den minimalen empfohlenen Wert von 90 cm nicht unterschreiten. (wenigstens für die wichtigsten Türen)
  • Zu viele Ecken und Kanten sind bei der Hausplanung im Vorfeld auszuschließen.
  • Das Bad soll genügend Freiraum bieten, damit man gegebenenfalls auch mit einem Rollator oder dem Rollstuhl überall hin- und herankommt.
  • Die Dusche sollte ebenerdig, gut zugänglich sowie groß genug für das spätere Anbringen einer Arm- und Sitzvorrichtung sein.
  • Hochklappbare Stützgriffe für die Toilette erleichtern das Aufstehen.
  • Lichtschalter in einer Höhe von 80 bis 100 cm Höhe anbringen. Nicht in schwer erreichbaren Ecken etc.
  • Der Aufgang zur Haustür sollte nicht mit Treppen versehen werden.
  • Geländer für Treppen vorsehen
  • In der Raumplanung kann ev. eine spätere Trennung in 2 Wohneinheiten oder eine Einliegewohnung etc. vorgesehen werden.
  • Einfach zu bedienende Haustechnik.
  • usw.

Ein unerschöpfliches Thema, das leider viel zu selten beachtet wird. Trotzdem wird man es wohl kaum bereuen sowohl bei Neuplanung, bei Sanierung oder Umbau immer auch das Thema des altersgerechten Wohnens etwas im Auge zu behalten.


  1. Hilde Yoga

    Echt guter Artikel!
    Ich bin froh das wir uns vor 4 Jahren zum Eigenheim entschieden haben.
    Da der bedarf echt angestiegen ist.
    Hier können wir alles selbst entscheiden und zahlen nur noch das Haus ab, danach ist alles unser und Mietfrei 🙂
    Sonst wäre ich auch für Sanierung, Statt Neubau 🙂

    Grüße Hilde

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