ETS Version 5 wird präsentiert

ets5Die ETS ist unverzichtbar bei der Konfiguration und Programmierung von KNX-Bussystemen. Kaufen kann man sich das Ding für stolze 1000 Euro bei der KNX-Association. Während der Hobbyanwender sich hier die ETS4 gratis abholt und dann mit der light Version versucht irgendwie über die Runden zu kommen, soll jetzt die ETS5 Vorgestellt werden.

ETS steht für Engineering Tool Software (wer kommt eigentlich auf so einen doofen Namen ?) und ist nicht der einzige Goldesel der KNX Association. Jetzt soll diese Software noch besser werden. Präsentiert soll die Beta Version 5 auf der light & building in Frankfurt präsentiert werden. (Auf diese Messe fahren ist so ziemlich das tollste wovon man träumen kann…) Vorab wurden schon die wesentlichen Änderungen bekannt, die die ETS5 aufweisen soll.

  • Integration von KNX Funk Komponenten (KNX-RF) (man hofft wohl auf KNX Nachrüstet)
  • besserer USB Dongle mit 4GB Nutzerdaten
  • schneller Import/Export (das dauert ja jetzt zeitweise ewig)
  • verbesserte Bedienoberfläche (wieder mal)
  • 64bit Applikation (ist ja erst seit 10 Jahren modern)
  • parallele Nutzung von alten Versioen und neuen Versionen auf einem Rechner (soll ein neues Feature sein, bei mir läuft ETS3 und 4 problemlos parallel??)

Insgesamt soll also in der ab Oktober 2014 erhältlichen Version vor allem der Performance Gewinn interessant sein. Das war auch dringend notwendig. Es soll wieder 3 Versionen geben. Demo (gratis), light und professionell. Die Light Variante ist für „kleine und mittlere Projekte“, was ich eher als Scherz empfinde. Derzeit ist die Light Variante auf 20 Busteilnehmer begrenzt, das geht sich nicht mal mein Einfamilienhaus aus. Ich arbeite jetzt mit jedem Geschoss als eigenem Projekt, was richtig Wahnsinn ist hier die Gruppenadressen jeweils nachzuziehen etc.


  1. Bernd

    Da ich aktuell vor der Herausforderung stehe, was mache ich mit meiner neu erworbenen Immobilie in Sachen Elektrik-Sanierung, beschäftige ich mich seit kurzem mit dem Thema KNX!
    Dabei bin ich auch auf Ihren Blog gestoßen zu dem ich nun ein paar Fragen haben. Meine Fragen zu Ihrem Blog-Artikel ist ganz auf die Benutzung von ETS gerichtet:

    – Verstehe ich das richtig, dass Sie trotz der 20 Teilnehmer Beschränkung (je Projekt) der Light Version von ETS Ihr EFH komplett programmiert haben?
    Dass Sie je Geschoss ein Projekt anlegen und diese dann auch an einem gemeinsamen Bus betreiben können? Wie genau sieht das in der Praxis aus, wie muss ich mir das Vorstellen bei der Programmierung?

    – In irgendeinem Forum habe ich etwas gelesen, was ich zugegeben nicht wirklich hinterfragt habe und mich evtl. zu einer falschen Annahme leitete: Auch wenn Sie günstige und weniger bekannte Hersteller von Sensoren bzw. Aktoren empfohlen haben, fällt die Wahl evtl. doch bei einem oder anderen „Schalter“ auf die üblichen Verdächtigen (Gira, Busch-Jaeger, Jung, etc.) Hab ich das nun falsch verstanden oder ist da etwas dran, dass diese Hersteller Ihre Sensoren und Aktoren nur mit der eigen Software programmieren lassen oder geht ETS immer!!? Und was hat es mit diesen „Inbetriebnahmeadapter“ der einschlägigen Hersteller auf sich, wozu wird dieser benötigt?

    Vorab besten Dank für Ihre Antwort und Hilfe!

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    1. comment by losmuchachos
      el muchacho

      Hallo Bernd,

      ich hab eine vollwertige ETS3 und in der mein ganzes Haus programmiert. Ich hab eine eher umfangreiche Anlage und deutlich mehr als 20 Teilnehmer. Ein Schaltaktor, den ich gekauft hab (Eigenmarke EIBmarkt) kann man nur mit ETS4 programmieren. Also hab ich den Keller (in dem der Schaltaktor tätig ist) in der ETS 4 Light programmiert. Man kann sein Haus theoretisch beliebig aufteilen. Wenn man will kann man jedes Gerät in einem eigenen Projekt verwalten. Problem ist nur, dass ich dann selber darauf achten muss, dass die Gruppenadressen zusammenpassen etc. Das ist etwas schwer zu erklären, wenn man die ETS nicht kennt. Prinzipiell ist es aber mühsam und sicher nicht die empfehlenswerteste Variante. Allerdings finde ich 1000 Euro für die ETS für ein EFH auch etwas happig. Angeblich soll so mancher die ETS3 als gecrackte Version haben. Die ETS4 gibt es nicht gecracked. Letzter Ausweg ist die Variante mit der Light Version und ev. 2 Projekten, machbar aber etwas beschwerlich.

      Zur Erklärung: Mit der ETS lernt man z.B. seinem Taster, dass er bei Tastendruck auf der Gruppenadresse 1/2/3 senden soll. Drückt man jetzt diese Taste schickt sie auf dieser GA (Gruppenadresse) eine 1 (ein) oder eine 0 (aus). Den Schaltaktor programmiert man, dass er, wenn auf 1/2/3 etwas über den Bus daherkommt er z.B. Kanal 1 ein- oder ausschaltet. Die ETS erleichtert diese Verwaltung. Man legt die Gruppenadresse 1/2/3 an, nennt sie z.B. Licht Büro und zieht diese dann per Drag and Drop auf den Taster und den Schaltaktor. (Ist jetzt etwas vereinfacht, aber im Wesentlichen läuft es so).

      Jetzt ist es völlig egal wer den Taster programmiert. Ob das die ETS3 oder die ETS4 ist, ob das selbe Projekt oder ein anderes. Man kann den Taster auch zu einem Bekannten bringen und ihn dort programmieren lassen. Man muss ihn nur mal so programmieren, dass er auf 1/2/3 sendet.

      Man legt in einem Projekt die GA 1/2/3 an und zieht sie auf den Taster. Ist der Schaltaktor in einem anderen Projekt muss man dort auch die GA 1/2/3 anlegen und sie dort auf den Schaltaktor ziehen. Man kann GA aus einem Projekt exportieren und in ein anderes importieren. Problematisch wird es nur bei Änderungen. Hier muss man bei mehreren Projekten immer alle Änderungen in beiden Projekten nachziehen, das macht es etwas mühsam.

      Ja ich hab Markengeräte und davon viel zu viele 😉 Bei mir ist nur ein ABB Dimmaktor mit eigener Software. Allerdings ist das dann Software die sozusagen als Plugin der ETS arbeitet. Will man die Eigenschaften des Dimmaktors in der ETS ändern, dann öffnet sich die ABB Software und man kann konfigurieren. Speichert man, dann kommt man wieder in die ETS. Um Bus zu programmieren braucht man die ETS, es gibt derzeit keine andere Lösung. Eigene Software zum Geräteprogrammieren ist eher mühsam und hat eigentlich keine Vorteile, gibt es aber auch genauso bei „Billigherstellern“. Billighersteller gehört in Anführungszeichen, weil man Elektronik und billig gerne mit chinesischem Ramsch verbindet. Bei Busgeräten ist das anders. Die günstigeren Geräte sind absolute Topgeräte bester Qualität. Sie kommen nur von Marken, die nicht jeden Preis verlangen können, weil sie alteingesessene „Platzhirschen“ bei den Elektrikern sind. Mein Elektriker verkauft genau ABB und Gira. Will man sich das nicht leisten, dann bekommt man bei ihm halt keinen Bus.

      ad Inbetriebnahmeadapter: Man benötigt eine Schnittstelle, mit der man mit dem Computer (und damit der ETS) in den Bus kommt. Das gibt es als USB und als Netzwerkgeräte. USB ist einfacher in der Inbetriebnahme, Netzwerkadapter haben später vielleicht mal Verwendungsmöglichkeiten für Anbindungen von Visualisierungen etc. Man benötigt also EINEN solchen Adapter (egal welcher Hersteller)

      Alles Klar ?? 😉

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