Planungen eines Schwimmteichs haben die Frage aufgeworfen, welche Technik braucht ein Teich. Hier ein paar Ergebnisse mehrerer Beratungsgespräche mit Teichbauern.
Wasser im Garten ist fast ein Muss. Hatte man früher Pfützen, die etwas veralgt vor sich hin dümpelten und aussahen wie eine Badewanne für Gartenzwerge, will man heute wenigstens einen toll aussehenden Teich in ansprechender Größe oder gleich einen Schwimmteich mit entsprechenden Anforderungen an die Wasserqualität. Bei der Planung stellt sich schnell die Frage nach der notwendigen Technik. Für viele Menschen ist es immer noch erstaunlich, dass ein Teich überhaupt Technik benötigt, trotzdem ist es leider heute so, dass gute Wasserqualität ohne vernünftige Filterung nicht möglich ist.
Welchen Filter
Auch wenn die Meinungen auseinandergehen würde ich auf jeden Fall einen Filter vorsehen. Relativ grosse Teiche, die keine Tiere und keine badenden Menschen vertragen müssen, mögen auch ganz gut ohne Filter auskommen, das Risiko wäre mir aber doch zu hoch. Es wurden zahlreiche Filtersysteme für Teiche entwickelt. Prinzipiell gibt es 2 Aufgaben für einen Filter, das ist die mechanische Reinigung und die Umwandlung von Stickstoffen in Nitrat, das wiederum von den Pflanzen aufgenommen wird. Beide Filter arbeiten besser je größer sie sind. Der mechanische Filter vor allem, weil man ihn seltener reinigen muss, der biologische, weil für gute biologische Filterung das Wasser recht langsam an vielen Bakterien vorbei soll. Ziel ist also ein Filter mit grossem Querschnitt (langsame Wasserbewegung) und viel Oberfläche (zur Bakterienansiedlung). Ziemlich die einfachsten Filter sind Mehrkammernfilter, wo das Wasser durch verschiedene Kammern fliesst, die mit verschiedenen Filtermaterialien gefüllt sind. So ein Filter ist günstig, einfach aufgebaut, leicht selber zu installieren und eigentlich auch leicht zu bauen. Nachteil ist der grosse Platzbedarf.
Dann gibt es noch zahlreiche andere Filter. Diese sind im Prinzip alle teurer. Vorteil liegt in der teilweise besseren Reinigungsleistung und im geringeren Platzverbrauch. Während für Koiteiche extreme Filterleistungen gefragt sind, kann man den Zierteich mit relativ kleinen Filtern gut am Laufen halten. Schiwmmteiche liegen in der Mitte. Sollte der Teichbauer allerdings meinen ohne Trommelfilter um 4000 Euro geht es nicht, so soll er das mal genauer erklären.
Pumpe
Die Pumpe sorgt einerseits dafür, dass der Filter durchflossen wird, man kann aber Pumpen auch als Springbrunnenpumpen oder als Bachlaufpumpen einsetzen. Hier sollte man auf Energieeffizienz achten und diese ist teils wirklich sehr verschieden. Nachdem man für manche Teiche extrem hohe Umwälzleistungen benötigt ist ein paar Prozent bessere Effizienz schon kein Nachteil. Dann ist es noch angenehm, wenn eine Pumpe wartungsfrei über viele Jahrzehnte läuft. Solche Pumpen gibt es und die kosten dann auch ein wenig Geld.
Im Internet bekommt man ein gutes Preis-Leistungsverhältnis für Teichpumpen in unterschiedlichen Leistungsstärken.
Für Selbermacher ist eine Rohrpumpe eine interessante Alternative. Diese können sowohl für Bachläufe, als auch für Filter eingesetzt werden und sind extrem einfach zu installieren.
Wichtig bei der Wahl der Pumpe ist die richtige Dimensionierung. Leistungsangaben beziehen sich auf die Umwälzleistung im widerstandslosen Betrieb. Will man Höhe überwinden (Bachlauf) oder einen Filter durchströmen, so ist die Leistung deutlich geringer. Gerade ein paar Meter Höhenleistung lassen den Durchsatz schnell gegen null fallen.
Auch interessant sind regelbare Pumpen. Hier kann man je nach Wasserwärme, Verschmutzung etc. die Leistung anpassen bzw, zu hohe Auslegung korrigieren.
Mein persönlicher Favorit wird wohl eine regelbare Pumpe oder eine Rohrpumpe mit selbergebautem Mehrkammernfilter. Nachdem Wasser zu heben extrem energieaufwändig ist sollte man vorzugsweise versuchen den Filter in selber Höhe wie den Teich anzubringen und ihn nur durchfliessen zu lassen. Das ganze kann man aber wunderbar unter einem „Techniksteg“ etc. verstecken.
Eine nette Pumpe mit selber gebautem Filter und Verrohrungsmaterial ist schon alles zusammen um ca. 250 Euro zu haben, das sollte einem die Sicherheit gutes Wasser zu haben wert sein.
Von einem Teichbauer habe ich den Tipp erhalten, dass man einen Bachlauf anstatt einem Filter verwenden kann. Das ist Blödsinn. Wer mehr zur biologisch Filterung wissen will, dem empfehle ich die Lektüre dieser Seite. Der Mattenfilter hat die gesamte Aquaristik revolutioniert. Es ist ein extrem einfach zu bauender Filter, der allen handelsüblichen Filtern deutlich überlegen ist. Hier wird aber vor allem sehr genau erklärt, wie es zu biologischer Filterung kommt und diese optimal erreicht wird. Ein Bachlauf hat viel zu viel Sauerstoff, kaum Oberfläche zur Bakterienansiedlung ist ist enorm energieineffizient, weil das Heben des Wasser riesen Mengen an Energie verschlingt.