Nachdem mein Brunnen jetzt ca. 5 Jahre recht reibungslos gelaufen ist, hab ich mich entschlossen mal die gesamte Technik auszubauen und zu überprüfen. Dabei sieht man recht schön wie die Zeit Spuren am Material hinterlässt, wo man nicht sparen sollte und was gut funktioniert.
1. PLT Schlauch
Ich hab einen 1 Zoll PLT Schlauch verwendet. Manche meinen man sollte starre Rohre verwenden, damit die Pumpe nicht an das Brunnenrohr schlagen kann und es so ev. nach vielen Jahren mal zerstören könnte. Mir hat ein Brunnenbauer glaubhaft versichert, dass er einen PLT Schlauch für völlig ausreichend hält. Hauptvorteil ist der günstige Preis und, dass man ihn aus dem Brunnen ziehen kann, ohne zerlegen zu müssen, weil er halbwegs flexibel ist. PLT Schläuche werden auch für unterirdische Wasserleitungen etc. verwendet.
Der Schlauch sieht aussen wie innen tadellos aus. Man sieht ihm nicht mal an, dass er in Verwendung war. Sehr empfehlenswert.
2. Plastikverbinder
Oben genannter PLT Schlauch wird mit Quetschverbindern mit dem nächsten Rohrsystem verbunden. Es gibt sie billiger aus Plastik und teurer aus Messing. Ich hab jetzt auch im Garten schon öfter die Plastikteile verwendet und eigentlich die besten Erfahrungen gemacht. Messing verwende ich eher wenn es um Optik geht oder wenn der Platz sehr eng ist (die Plastikteile sind größer!).
Auch nach 5 Jahren Dauerbetrieb sehen die Verbinder einwandfrei aus, keinerlei Gebrauchsspuren, Ablagerungen oder was auch immer.
3. Messing vs. Verzinkt
Fittinge und Verbinder für Metallleitungen gibt’s verzinkt und aus Messing. Der Preisunterschied ist deutlich. Leider bekommt man manche Teile nicht so einfach aus Messing. Das verzinkte Sortiment ist meist deutlich besser. Ich hab beides verwendet und während die Messingteile nach wie vor wie neu aussehen, haben die verzinkten Teile doch sehr gelitten. Eigentlich würde ich den Zustand sogar als viel zu schlecht bezeichnen für nur 5 Jahre Einsatz. Hier werde ich beim Wiedereinbau doch länger suchen und wirklich möglichst alles aus Messing zu bekommen.
4. Flexschlauch
Ich hab das ganze unter anderem mit einem Flexschlauch (Billigprodukt vom Baumarkt) verbunden. Er sieht immer noch gut aus. Werde ich wieder einbauen. Hätte ich eher für eine Schwachstelle gehalten, der gute Zustand überrascht mich eigentlich.
5. Pumpe
Die Pumpe selbst (die kleine Membro, ich glaub sie ist nicht mehr im Handel erhältlich) sieht echt bedauernswert aus. Zwar muss ich sagen, dass sie immer noch tadellos funktioniert, aber die Optik ist doch bedauernswert. Hier werde ich doch in ein Edelstahlgerät investieren, weil vor allem die verzinkten Teile der Schwachpunkt zu sein scheinen. Die Membro wird wohl in den Ruhestand geschickt und nur ncoh zum Brunnen Sauerpumpen verwendet (wozu sie ja eigentlich mal gedacht war.)
6. Druckschalter
Aus dem Schacht hab ich noch den Druckschalter ausgebaut der zu absolutem Dumpingpreis in Ebay ersteigert wurde. Auch der ist noch funktionsfähig und eigentlich gut in Ordnung. Problematisch auch hier wieder das verzinkte Gehäuse. Hier ist doch zu erkennen, dass das Gerät ein paar Jahre am Buckel hat.
7. Aufhängung
Ich hab damals aus Kostengründen kein (wie üblich) Edelstahlseil zur Aufhängung verwendet, sondern ein normales Kupfer-Elektrokabel. Auch diese Sparmassnahme ist voll aufgegangen. Das Kabel ist wie neu und kann so wieder eingebaut werden. (Bild siehe Punkt 2)
Fazit
Alles in Allem bin ich zufrieden. Plastik und Messing sind in tollem Zustand und werden genauso wieder verbaut. Auch der Flexschlauch ist noch gut. Probleme gibts eigentlich nur mit verzinkten Teilen. Die sind fast ausnahmslos zu ersetzen, egal ob sie im Wasser oder in feuchten Schacht verwendet wurden (Druckschalter etc.). Für wirklich langfristigen Einsatz ohne Probleme ist verzinkt nicht geeignet.
Messing/Kupfer mit Stahl zu kombinieren ist keine gute Idee.
Wenn im gesamten Leitungsstrang kein Messing verwendet wird, sollte das verzinkte Rohr nach 5 Jahren besser aussehen.
http://www.baulinks.de/webplugin/2006/1254.php4
Nur auf Messing umzusteigen ist aber auch sicher eine kluge Entscheidung!
Das ist richtig. Ein echtes Problem sollte aber nur bestehen, wenn man Messing und verzinkt in direkten Kontakt bringt. Die Verwendung im selben Strang, aber ohne direkten Kontakt sollte m.E. kein Problem darstellen, oder siehst du das anders?
Der Übeltäter für die defekten verzinkten Teile ist das Kupfer. Kupfer zersetzt den Zink wegen der höheren Spannungsreihe. Zwischen dem Kupfer und den Zinkteilen laufen Ströme, die den Zink zersetzen. Wäre kein Kupferdraht im Wasser verwendet worden, würde die Pumpe und die verzinkten Fittings noch ganz ordentlich ausschauen.